Sahaja
Sahaja ist reines, natürliches, selbstverständliches SELBST-Gewahrsein. Es entspricht einem Bewusstseinsniveau von 1000 oder 100%. Es ist spontan, einfach, mühelos und einfach DA. Das Ruhen im SELBST ist der natürliche Zustand jedes Wesens. Das haben wir schon von Ramana Maharṣi gelernt. Dieses Ruhen ergibt sich, wenn das Suchen danach aufhört.

Bevor es irgendetwas geben kann, das es wert ist, besessen zu werden, muss es wahren Frieden geben. Bevor es wahren Frieden geben kann, muss die Suche beendet werden. Bevor die Suche beendet werden kann, muss – wenn man nicht gerade jemand ist, für den der Nicht-Weg der direkten Verwirklichung (anupāya) geeignet ist – spirituelle Praxis (sādhana) ausgeübt werden. Es wird nicht helfen, von Eckard Tolle über die Schönheit des Waldes aufgeklärt zu werden, von Shiv Krupanand etwas über die Vorzüge einer guten Aura zu lernen oder von Amma umarmt zu werden.1 Es nützt auch nichts, wenn du mit einem echten Weisen redest, der vor lauter spiritueller Aufklärung schon blau anläuft. Solange du nur seine Worte hörst und sie in spiritueller Gier aufsaugst, ohne selbst dein sādhana zu verfolgen, wirst du niemals herausfinden, wer du in Wahrheit bist.

Auch wenn ich dir zur Hinführung an Sahaja eine Initiation in die Frequenz des höheren Bewusstseins (śivapāta cit dīkṣā) anbiete, und selbst, wenn sie dich unendlich viel weiterbringt, als du dir jemals gedacht hättest, bleibt dir nicht erspart, die Verantwortung für deinen Weg und die spirituelle Arbeit zu übernehmen und deine Praxis weiterzuführen, und zwar am besten innerhalb der gesunden und starken Beziehung zu einem guru.

Sahaja bedeutet, dass du als dein wahres SELBST lebst. Es ist keine subjektive Erfüllung deiner Phantasien. Es ist nur dann ein ewiges Versinken in Glückseligkeit (falls es das tatsächlich schon einmal gegeben hat), wenn es dein karma zulässt. Sahaja heißt, es gibt eine natürliche und völlige Akzeptanz von allem, was IST und von allem, was erscheint. Akzeptanz bedeutet weder Zustimmung noch Ablehnung, sondern einfach ein Gewahrsein des So-Seins dessen, was IST und was erscheint. Dazu gehören auch eigene Emotionen, Gedanken und so weiter. Sahaja selbst ist völlig mühelos. Wenn alles andere erscheint und wieder vergeht, bleibt Sahaja als vollkommen reiner und unerschütterlicher zustandsloser Zustand immer da. In dem Frieden von Sahaja gibt es die Freiheit von all den sich verändernden Zuständen – es ist reglos. Es ist regloses Bewusstsein. Und es gibt ein Nicht-Wissen, das aus Weisheit stammt.
Was ist Śivapāta cit dīkṣā?
Dīkṣā ist ein Wort aus dem Sanskrit, der Ursprache der Menschheit. Es bedeutet „Energieübertragung”, „Initiation”, aber auch „Hingabe” und „Weihe“ in Bezug auf eine heilige Aufgabe. Cit ist das Sanskrit-Wort für Bewusstsein. Pāta heißt „fallen, fliegen, herabsteigen“ und wird im spirituellen Zusammenhang benutzt, wenn wir mit unserem menschlichen Bewusstsein eine Energie oder Macht „empfangen“, deren Frequenz die weiten Bereiche des höheren oder göttlichen Bewusstseins bestimmt. Śiva ist ein Name für das Absolute Bewusstsein.
Śivapāta cit dīkṣā ist eine einzigartige spirituelle Transmission, in der die fließende Macht des SELBST fokussiert und kanalisiert wird. Auf ungefährliche Weise wird das Kronen-cakra geöffnet und diese Macht tritt durch die Krone des Kopfes ein, durchlichtet den Energiekörper und reprogrammiert ihn in Bezug zu seinem Ursprung, dem SELBST, so dass das Bewusstsein durch Schichten von Unwirklichkeit hindurchzuscheinen beginnt. Das führt dazu, dass ein höheres Bewusstseinsniveau erreicht wird und/oder sich die Essenz/das Herz in einer erwachten oder erleuchteten Ebene stabilisiert.

Die drei tantrischen Praxispfade

वितर्क आत्मज्ञानम्॥१७॥ | Vitarka ātmajñānam||17||
„Beständiges, nicht schwankendes Gewahrsein (vitarka) [dass ich Śiva bin] ist das wahre Wissen (jñānam) des SELBST (ātma).“
An den Tagen, die Sahaja gewidmet sind, werden verschiedene Meditationen aus den drei Pfaden durchgeführt, die für Selbst-Erforschung öffnen und helfen, die Informationen zu den Praxispfaden für die heutige Zeit nachzuvollziehen. Denn ohne das Verstehen dessen, was wir in einer dīkṣā erleben, egal, um welche es sich handelt, wird diese nur ein flüchtiges Ereignis bleiben, das wir irgendwann in unserem emotionalen Gedächtnis abspeichern, wo es verkümmert und für dieses Leben verloren ist. Das, was uns auf dem spirituellen Weg voranbringt, ist immer die Verbindung von Willen/Intent, Wissen/Weisheit/Lauschen und Hingabe/Liebe/Gefühl.
Über die drei tantrischen Pfade hinaus
Der Yoga des Bewusstseins führt direkt zu atisiddhi. Atisiddhi ist der Sanskrit-Ausdruck für das tibetische Wort „Dzogchen“. Es heißt wörtlich „Die Große Vollkommenheit“. Die Große Vollkommenheit wird überall und immer erfahren, wenn jemand sich SELBST (als Śiva) vollständig realisiert hat. Das entspricht einem Bewusstseinsniveau von 1000 oder 100%.2 Die Große Vollkommenheit wird anfangs als spontanes Erwachen (satori) erlebt, später taucht sie immer häufiger als Wissen und schließlich als Gewissheit in der Verschmelzung mit dem Höchsten Bewusstsein (samādhi) auf, und in der unumkehrbaren Verwirklichung der Höchsten Leerheit ist sie als selbstverständliches, natürliches So-Sein (Sahaja) einfach DA.

Der Mensch, der sich in der Großen Vollkommenheit stabilisiert hat, hat die Idee, der Handelnde zu sein, vor sehr langer Zeit hinter sich gelassen. Die Perspektiven von Kontemplation und Meditation können jede Form annehmen; von Uneingeweihten können sie nicht als Perspektiven der Großen Vollkommenheit erkannt werden; sie sehen vielleicht manchmal aus wie gewöhnliche Handlungen oder sogar wie die Verrücktheiten eines am Rande der Gesellschaft lebenden Psychopathen.
Die Perspektiven in Sahaja und all ihre Vorgehensweisen nennt man mahāmudrā – das Große Siegel.
Wenn du dich gerufen fühlst von deiner inneren Sehnsucht, geführt von deinem wahren inneren guru, und wenn du die Reife besitzt, über das guru-hopping hinausgegangen zu sein, dann bist du mir zu Sahaja herzlich willkommen.
Wenn du erst einmal nur „versuchsweise“ zu mir kommen möchtest, ist Sahaja nichts für dich. Dann empfehle ich dir einen anderen satsaṅga wie zum Beispiel den Frühjahrsvollmond-satsaṅga.
1 Ganz nebenbei ist keine dieser Personen auch nur in der Nähe des Bewusstseinsniveaus von sahaja.
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2 In meinem Buch „Der Gesang des Ozeans – Das vierte Portal“ (Band V), in Arbeit, lasse ich jemanden sagen, dass 100% das Menschenmögliche ist; nur Śiva gebühren 108%. 😊
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